Ziel Buenos Aires
În Mar del Plata durften wir ein weiteres neues Crewmitglied an Bord willkommen heißen. Carlos überraschte uns schon am Morgen mit frischem argentinischem Gebäck auf der Haspa Hamburg. Er hatte sich von einem freundlichen Argentinier mit einem Dinghy absetzen lassen. Ansonsten gibt es nicht viel spannendes von Mar del Plata zu berichten. Eine Stadt mit 600.000 Einwohnern, die über die Feiertage ganz gut besucht war, weil sie als ältestes Seebad Argentiniens unter den Einwohnern von Buenos Aires sehr beliebt ist. Selbstverständlich mussten wir noch die Formalitäten klären und weil aus Chile kommend erst einmal Einreisen. Aber mit Carlos' fließendem Spanisch und argentinischem Charme konnte auch der hübschen Dame der Prefectura ein Lächeln auf die Lippen gezaubert werden. Am Ostersonntag war offensichtlich der Osterhase an Bord der Haspa, da im
ganzen Schiff Schälchen mit lecker schokoladigen Ostereiern gefunden wurden. Wer den Osterhasen an Bord der Haspa gebracht hat, wird wohl auf ewig ein Geheimnis bleiben. Denn an einer Boje hängend, ist es gar nicht so leicht, unbemerkt auf die rote Lady zu gelangen.
Nach gediegenem Osterfrühstuck mit frisch gekochten Eiern und süßen Stückchen war es wieder an der Zeit sich auf den Weg zu machen. Es musste auch wieder aus dem Lande ausgereist werden, da das Ziel der kommenden 28h Etappe Punta del Este in Uruguay sein sollte.
Wir legten gegen 16 Uhr ab und hatten eine finstere und kühle Nacht vor uns. Immerhin kamen wir unter vollem Großsegel und G5 mit 20kt Wind von der Seite ganz gut voran . Mit dem Aufgehen der Sonne und dem Aufkommen ein paar weniger gänsehauterregender Nieselschauer, drehte der Wind nach schräg achtern und wir hatten die Möglichkeit unseren traumhaft zu segelnden A6 Gennaker zu ziehen. Ein wirklich tolles Segel, denn er steht einfach, egal ob der Wind auf 8kt abflaut oder auf bis zu 22kt aufbriest.
So konnten wir mit bis zu 16kt Boatspeed in den Spitzen richtig gut Meilen machen. Bis in die wieder einmal stark bewölkte Nacht hinein ließen wir den Gennaker stehen. Es ist ein großartiges Gefühl so durch die Nacht zu rauschen und getoppt wurde das Ganze, als die pure Dunkelheit von Meeresleuchten unterbrochen wurde. Um uns herum fingen die brechenden Wellenköpfe an aufzuleuchten und die Haspa selbst war umhüllt von einem hell leuchtenden, grünlichen Lichtring, der achtern in einem dicken Strahl in Schiffsbreite ablief. Es sah so aus, als ob Chriggel heimlich eine grüne Unterbodenbeleuchteung installiert hatte. Wir bargen A6 und Groß ca. 7 Meilen vor der Hafeneinfahrt von Punta del Este, da der Wind genau von achtern kam. So mussten wir also noch eine gute Stunde motoren, bis wir zwischen Mooringboje und einer stabilen Kajanlage um ca. 22.30Uhr festmachen konnten. Alle waren hungrig und so ergriff Carlos die Initiative und machte sich sofort auf den Weg, um in der Nähe ein Restaurant zu finden. Es dauerte nicht lange, bis er zurückkam und nach einem Anlegebierchen wurde sich dann auch rasch umgezogen, um noch vor Küchenschluss am Tisch zu sitzen. Sehr leckere Platten mit Meeresfrüchten und frischer Lachs dominierten unsere Bestellliste, dazu kühl Gehopftes. Nach dem Essen verschwand ein großer Teil der Crew schnell in den Schlafsäcken und der Rest ließ es sich noch mit ein paar Gin Tonics an Deck gut gehen.
Liebe Grüße von Bord wünschen Euch Chriggel, David, Carlos, Vincent, Jan, René, Johannes und Jonas