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Überfahrt Biscaya

Spanien wir kommen!

Unser Abend in Brest: Nachdem wir im Cockpit der Hasapa einige Erfrischungsgetränke zu uns genommen haben, verlassen wir um ca. 2000 Uhr in ausgelassener Stimmung das Schiff und nehmen Kurs auf ein Restaurant. Im Büro des Hafenmeisters hatte man uns einige Tips gegeben und so landen wir schlussendlich im "Le Crabe Marteau", einer zünftigen Schenke mit einer Speisekarte reich an Meeresfrüchten. Eh wir uns versehen, schlürfen wir Austern, puhlten Crevetten und hämmerten auf den Füssen und Scheren von Marteau's Brüdern und Schwestern herum. Nach getaner Arbeit und natürlich auch satt, ziehen wir weiter in einen irischen Pub, um noch einen letzten Drink mit Achim und Florian zu nehmen.
Am nächsten Morgen gibt es natürlich Croissants und Baguette, das anschließende Manöver noch einige Lebensmittel zu bunkern, schlägt aber leider fehl, weil die Taskforce "Einkauf" technische Probleme mit dem GPS hat. Wie wir jetzt wissen, hat uns das Malheur nicht verhungern lassen. Die Crew zerstreut sich über Mittag an Land und etwas verspätet geht es um 1600 auf den langen Schlag über die Biscaya.
Wetter und Wind scheinen uns zunächst nicht mehr so hold zu sein wie in den Tagen zuvor, aber nach einigen Meilen klart es wieder auf und wir segeln in den Sonnenuntergang. Obwohl wir den Wind auf der ersten Hälfte der Etape mit 4-5 aus SW gegen an haben, sind es entspannte Wachen, in denen um die Wette gesungen, gegessen und "Koffer gepackt" wird. Am Morgen des 2.Tages auf See dreht der Wind dann wie vorhergesagt auf N-NE, und das nur binnen weniger Minute, zur Verwunderung der Wache....
Von da an laufen wir den Tag über mit Groß und A3 auf Raumschotkurs der spanischen Küste entgegen. Delphinschwärme begleiten uns von Zeit zu Zeit, was zum verstärkten Andrang auf dem Sonnendeck des Schiffes führt. Man kann ihnen eben stundenlang beim Tänzeln um den Bug der HASPA zuschauen. Als dann schließlich die nordspanische Küste in Sicht kommt, ist ganz nach landestypischer Tradition das Abendessen fertig - Kasslerbraten mit Sauerkraut und Kartoffeln ;-).
Die Nachtwachen auf unserer Reise sind schon durch die mondbeschienenen Nächte und den mittlerweile immer beeindruckenderen Sternenhimmel sehr abwechslungsreich und schön. In der vergangen Nacht aber kam noch ein weiteres, besonderes Erlebnis hinzu. Die besagten Delphinschwärme begleiten uns zum Teil auch die Nacht hindurch. Ihre Geschwindigkeit, mit der sie durchs Wasser schiessen, regt im Wasser um sie herum ein noch stärkeres Meeresleutchen an. Somit sind sie nachts noch besser zu erkennen als am Tag, da sie in einem blassen grünlichen Licht zu fluorizieren scheinen. Ein Schweif im Wasser zeichnet ihre Bahn nach, die nur dann unterbrochen wird, wenn sie aus dem Wasser springen. Da kann man stundenlang faziniert über die Reling schauen.
Mittlerweile laufen wir auf südlichem Kurs parallel zur spanischen Küste gen Vigo, oder doch nach Lissabon? Es wird schon wieder in der Küche gezaubert, und die Sonne lacht vom blauen Himmel.
Es grüßt die immer noch bestens gelaunte Crew der HASPA!
Setup: Groß - teilwiese 1.Ref, G3.5 bzw. A3
Wind: 265°auf 045° drehend mit 8-22Kn
Kurs: Kreuz am und vor dem Wind