Trainingswochenende der Atlantik Crew
Nun ja, nie waren alle gleichzeitig an Bord. Das lag sowohl am lang geplanten Mallorca Urlaub, aber vor allem an diversen Abi-Entlassungen oder Abibällen und sorgte so für Crewverhältnisse, die eher einem Schweizer Käses glichen. Aber der Skipper kompensierte das durch intensive Tagestrainings vom festen Liegeplatz in Laboe aus und so konnte jeder trotz nächtlichem Abiball, am nächsten Morgen wieder an Bord sein. Was allerdings nie fehlte war die gute Laune. Spätestens nach diesem Wochenende freut sich jeder auf den Maxi-Törn, der Ende November auf uns wartet.
Skipper Björn verfolgte mit diesem Wochenende gleich einige Ziele: Die Crew sollte einander besser kennenlernen, die Crew sollte das Boot kennen lernen und wir sollten ein schönes Wochenende auf der Kieler Förde verbringen. Alle drei wurden erfüllt! Die Mannschaft teilte sich recht schnell auf in eine „Cockpit-Mannschaft“ und die „Vorschiffsjungs“.
Komischerweise gab es eine auffallende Korrelation zwischen Alter und Gruppenzugehörigkeit, weswegen es niemanden wunderte, dass Johann (31) immer hin und her turnte. Dem Alter nach ist er weder im Studentenalter, wie fünf unserer Crewmitglieder, noch hat er schon das Alter der „Cockpit-Mannschaft“ erreicht.
Auch das Landprogramm lies ebenfalls nichts zu wünschen übrig. In Laboe fand gerade eine Art Sommerfest statt und wir stießen dabei auf eine Gruppe von fünf jungen Damen, die einen „Junggesellenabschied“ feierten. Es ergab sich ein sehr netter Abend auf dem Weinfest Laboe, was einen Steinwurf entfernt vom Liegeplatz der Broader View stattfand. An den vier sehr schönen Segeltagen wurden die die Technik studiert, Abläufe für Manöver trainiert und auch so manches „Mann über Bord Manöver“ gesegelt. Als der Fender dann endlich wieder verstaut war, ging es die Ostseeküste hoch bis kurz vor Dänemark, wo wir anstatt einen schnellen dänischen Pölser zu essen, die Rückreise antraten, um diesmal den Transfer zu Jakobs Abiball zu gewährleisten.
Einige kleine Schäden am Boot erschwerten zwar das Segeln, aber laut unserem Wachführer Johann geht es immer nur um den Willen, weshalb zwei kaputte Spibäume und durchrutschende Fallklemmen mittels Selbstreparatur kein größeres Problem darstellten.
Am Sonntag war zunächst wieder einmal Flaute. Und so trieben wir unter Großsegel eine Weile bei exakt 0,0 Knoten Fahrt auf der Kieler Förde herum. Binnen Minuten baute sich dann durch Thermik endlich ein stetiger Wind von 6-8 Knoten auf, was bei den „Vorschiffsjungs“ fast schon zu Stress führte. Nachdem wir alle auf allen Positionen diverse Halsen hinter uns hatten, war es leider Zeit den Hafen anzulaufen.
Die ganze Crew freut sich auf die Reise von Lanzarote auf die britischen Jungferninseln im Herbst. Bis dahin Schiff ahoi!
Johannes