Tag 10 und 11: Wir sind angekommen!
Nach einem sehr flauen und immer heißer werdenden Vormittag mit und
ohne Segel, mit Baden, Schlafen und Lesen, wurden wir Zeugen, dass es
auch auf den Kanaren Kaltfronten mit Regen und viel Wind geben kann.
Die Boenfront zeichnete sich markant mit dunklem Strich auf dem
Horizont ab. Wir wechselten also erst von der G3,5 auf die G4,5 und
banden dann noch das zweite Reff ein, um unbeschadet die 30kn Böen zu
überstehen.
Zur Freude der Vorschiffscrew war das Wasser wärmer als die nur noch
20°C kalte Luft und so wurden die Einsätze im vorderen Bereich des
Schiffes zu kleinen Badeveranstaltungen, bei denen man sich schnell
aufwärmen konnte.
So eine Wassertemperatur beantragen wir jetzt auch für unsere
heimischen Gewässer! :)
Mit dem Wind kam auch der Regen und reduzierte die Sicht vor Las
Palmas auf wenige hundert Meter. Vor der Hafenmole suchten zahlreiche
Frachter und Hochseefischer Schutz auf Reede, um die Front
abzuwettern. Wir fanden eine Lücke zum Bergen der Genua und legten uns
anschließend hinter einen monrovischen Massengutfrachter, um in dessen
Windschatten unter staunenden Augen der Besatzung auch das Groß zu
bergen. Man muss allerdings zugeben, dass das auch im Vorhafen
problemlos möglich und entspannter gewesen wäre als in 2 Meter Dünung.
Im Hafen gab es nach dem Aufräumen im Regen Lumumba zum Aufwärmen für
alle. Dementsprechend entwickelte sich der Abend ;-) Labskaus rundete
die Sache ab und sorgte für den dringend benötigten Energieschub...
Am Freitag mussten wir nach dem Ausschlafen bereits mittags Katrin und
Jens verabschieden. Der Rest der Crew brach bis auf den bastelnden
Hartwig auf, um Las Palmas einen Besuch abzustatten. Das Ergebnis ist
eher ernüchternd, denn Schönheiten sind hier definitiv eher die
Ausnahme! Die vereinzelten Regenschauer waren eine willkommene
Abkühlung, verhinderten aber auch das geplante Trocknen der Segel.
Neben dem Anschub der wichtigsten Reparaturen verging der Tag ohne
großes Zutun wie im Flug. Der Abend versank wiederum sprichwörtlich im
Regen, sodass nach kurzfristen Planänderungen doch wieder die Messe
der Haspa Hamburg Endstation war.
Heute haben wir das Schiff von oben bis unten auf den Kopf gestellt
und durften feststellen, dass sich mit ordentlichem Schrubben an
vielen Stellen ein neuwertiger Zustand wieder herstellen lässt.
Insbesondere die Bodenbretter glänzen wieder in strahlendem Weiß und
wer meinte, der gräuliche Schimmer sei eine Abnutzungserscheinung, der
sei hiermit eines Besseren belehrt ;-) Auch das Wetter verwöhnte uns
wieder mit Sonne, sodass die Segel getrocknet werden konnten, bevor
uns auch Mathis, Christoph und Lukas zum Flughafen verließen.
Nun sind wir noch zu viert, kochen gerade ein erstklassiges
Resteessen, das Seinesgleichen sucht, und besorgen auch die restlichen
noch verbleibenden Punkte für die nächste Reise, das ARC nach St.
Lucia.
Es verabschiedet sich die Crew der Haspa Hamburg um Skipper Max
Beste Grüße nach Hamburg aus dem warmen Las Palmas.