Projekt Resozialisierung und Carwash
Freitag Nacht landen Katrin, Nils und Merret in Brasilien und erlösen Bootsmann Max aus seiner tiefsitzenden Einsamkeit. Zwei Monate alleine "in einem roten Ferrari zu sitzen, aber nicht losfahren zu dürfen", hinterlässt auch bei den Toughesten unter uns seine Spuren. Aus sozialpsychologischen Gründen entschieden wir uns daher die Resozialisierungsmaßnahmen von Max schrittweise einzuleiten, sprich die Crew Stück für Stück einreisen zu lassen und nicht mit einem Haufen wütender Segelfanatiker rigoros einzufallen. Das Risiko bestand einen Schock auszulösen und Max damit zu überfordern... Das Kunsstück gelang mit ein zwei beruhigenden Schlummertrunks nach nationaler Rezeptur und einem taktisch clever gelegten Matratzenhorchdienst - die erste Nacht an Bord!
Am nächsten morgen war dann für 10 Uhr der Travelift bestellt: der Haspa Hamburg sollte nochmal gründlich der Bauch gekrault werden bevor wir mit ihr in See stechen. In alter deutscher Manier standen wir entsprechend pünktlich an Deck, nur um erstmal mit der brasilianischen Gelassenheit vertraut gemacht zu werden. Pläne sind schließlich dafür da sie zu ändern - wozu auch sonst?! Grund für den früher Termin war nicht nur den Jetlag auszutricksen, nein, wir wollten geschickt das Hochwasser und Tageslicht für alle Arbeiten ausnutzen. (Dazu muss vielleicht gesagt werden, dass wir uns hier im berüchtigten südamerikanischen Winter befinden und es ab 18 Uhr zappenduster ist.) Wie es aber nun so sein sollte, wurden der Haspa Hamburg erst am späten Nachmittag (17 Uhr!) die Gurte umgelegt. Ein Moment wo immer ein bisschen der Blutdruck steigt: so ein Boot gehört einfach weder an Land und noch viel weniger in die Luft. Da muss graublaues Wasser um den Wasserpass plätschern, selbst wenn es nur die grün-gelbe Suppe aus der Marina ist! Mit Kärcher und Bürste gaben Nils und Max alles um die gute Dame blitzeblank zu kriegen. Der Rest von uns plus so einige Schaulustige hatten ihren Spaß beim zugucken, denn das war definitiv besser als Carwash!
An dieser Stelle würde übrigens auch Schritt zwei der Resozialisierung angegangen: Moritz kommt an und verstärkt die Crew auf nun fünf Mann. (Um euch zu beruhigen, Max hat's gut verkraftet!)
In Ermangelung von Gas ließ sich leider auch keine andere Lösung finden, als den Abend mit unseren deutschen Nachbarn (aus Essen!) um den Grill zu verbringen. Was soll man machen.. Bei Fleisch, Salat, Caipis, schicker Musik und guter Laune wurde schließlich die Welt noch ein wenig verbessert und ein ums andere Mal festgestellt, wie klein sie doch ist!
Viele Grüße von Bord wünschen euch Katrin, Max, Nils, Moritz und Merret