Zum Hauptinhalt springen

Noch zehn Tage bis zum Start des Sydney-Hobart

Weihnachten rückt immer näher und damit auch das Rennen. Wir sind bei allen Safetychecks auf einem guten Weg, haben aber noch Kleinigkeiten zu verbessern. Das hindert uns nicht daran, mit Sponsoren über den Sydney Harbour zu fahren.

Can you see the FRB?

Viele Probleme sind gelöst und die anderen zumindest weiter eingegrenzt. Während, Felix, Lasse, Hetti, Philipp und Per meistens an Deck und im Rigg - also in der Sonne - die von den Sicherheitsinspektoren verlangten Modifikationen brav umsetzten, waren Johan, Gregor, Axel und Johannes unter Deck im Brutkasten. Daniel und Moritz unterstützen uns seit gestern auch und hatten entsprechend wenig Zeit, sich um ihre Müdigkeit zu kümmern. Glücklich war, wer in einem klimatisierten Shop Ersatzteile suchte.

Der ausrichtende CYCA (Cruising Yacht Club of Australia) kann durchaus auf viel Erfahrung bei Offshore-Rennen zurückblicken und schickt hilfsbereite, aber bestimmte Inspektoren. Das erklärt, weshalb die Haspa Hamburg trotz des bereits vorhandenen, hohen Sicherheitsstandards noch nicht ganz fit für das Rennen ist - die Bastelei war zu einem gewissen Grad auch geplant. Und wer schonmal etwas auseinandergebaut und wieder zusammengesetzt hat kann verstehen, dass durch den Transport auch einige Dinge noch nicht so ganz funktionieren wie früher. Immerhin blieben nicht allzu viele Schrauben übrig ;)

Die aktuell wichtigsten Themen sind für uns die Gasversorgung, Elektrik und Funk. Während in Deutschland und Frankreich Butangas verwendet wird, setzt der Rest der Welt auf Propan. Noch dazu ist die Platine für das Magnet-Sicherheitsventil der Gasanlage auf der Reise korrodiert und muss ausgetauscht werden, ein Lötversuch scheiterte schon.

Unterdessen verstehen wir unsere elektronisch gesteuerten "Hochgeschwindigkeitsbatterien" (Lithium-Eisenphosphat) nicht ganz - sie zeigen Überspannung an. Die 96 einzelnen Zellen werden normalerweise über eine Software ausgelesen, das gelingt uns allerdings gerade nicht. Der lokale Spezialist muss erst noch überzeugt werden, auf ein Boot zu steigen. Generell ist bei Verabredungen mit den hiesigen Spezialisten Zeit, Geduld und Toleranz erforderlich.

In Sachen Funkgeräte gibt es schon bessere Nachrichten: Ein Sicherheitsbeauftragter für Funkanlagen hilft uns mit Ideen und Taten dabei, seine eigenen Auflagen zu erfüllen. Unsere Angst vor der "Prüfung" war also unberechtigt und wir sind guter Dinge, mit 100%ig funktionierenden Anlagen aus Rushcutters Bay abzulegen.

Entsprechend aufwändig ist also die Vorbereitungsphase, die Mühen werden aber immer wieder durch einen Segelschlag vor der traumhaften Kulisse Sydneys bei fantastischen Wind- und Wetterbedingungen belohnt. Wir stehen morgens um halb sechs auf und sind abends nicht vor zehn im Bett, dennoch kommt der tägliche Sport bei den meisten Crewmitgliedern nicht zu kurz.

Von heute bis Donnerstag werden wir zweimal am Tag mit Gästen an Bord durch Sydney fahren, um Hamburg Süd für die Unterstützung zu danken.

Viele Grüße an die Weihnachtsmärkte - etwas, was wir hier vermissen. Eure Crew