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Fastnet Race

Der erste Tag

Moin,

50°04N 3°14W
SOG: 9kn
COG 260°
Wind: 210° 12kn

nach arbeitsintensiver Vorbereitung sind wir seit gestern 1320 BST mit unserer Gruppe Z auf dem Weg zum Fastnet Rock.

Das Programm in den Tagen zuvor war recht sportlich, da es doch eltiches instand zu setzten und zu checken galt. Unter anderem haben wir die Steuerräder und deren Lager in stundelanger Fieselarbeit demontiert, gereinigt und frisch gefettet. Nun laufen die Räder so leicht wie wahrscheinlich nie zuvor. Auch die Großwinschen wurden auseinandergenommen. Dazu haben wir gefühlte 3t Zeugs ausgestaut....Das spannendenste Teil war wohl ein Aufsatz für einen Hochdruckreiniger. Der in Hamble angemietete Lageraum ist jedenfalls nun randvoll und das Schiff schwimmt erkennbar höher auf.

Der Start war recht frickelig, da wir nur 5-9kn aus Ost hatten, also direkt von Achtern. Der Spistart an sich war ganz in Ordnung, die darauf folgende Strecke bis kurz vor die Needles am Ausgang des Solent eher nicht. Zum einen ist der Solent nach dem Start proppevoll, da die kleineren Klassen zuerst starten und von den folgenden größeren Yachten aufgeholt werden, und zum anderen haben wir uns auch nicht sehr schlau positioniert.Es war jedenfalls äußerst mühselig sich durch das Feld zu Halsen - mit unzähligen Wegerechtssituationen.
Danach haben wir noch zweimal in Flautenlöchern eingeparkt.....somit war unser Start schonmal durchwachsen.

Kurz vor den Needles kam uns allerdings zugute, dass wir nicht allzuweit vorne lagen. Das Gros des Feldes lag beim Windreher und der damit einhergehenden Flaute im Norden des Solent, während wir bereits frühzeitig mit der G1 in den Dreher wenden konnten. Kurz hinter den Needles waren wir also wieder an gewohnter Position....u.a. vor den Bremern.

Der weitere Verlauf bis Bill of Portland war nun wieder sehr schwachwindig, diesmal allerdings aus westsüdwestlichen Richtungen. Bill of Portland war der erste kritische taktische Punkt. Nach unseren Planungen sollten wir ihn genau zum Zeitpunkt des Tidenwechsels erreichen. Direkt vor dem Kap können durchaus Strömungen bis 5kn auftreten, da wir derzeit Springzeit haben. Es kam also wie es kommen musste....mit Bill of Portland querab drehte der Stroim und der WInd erstarb.Somit trieben wir also mit fast 2kn gen Südost...jo, da kamen wir quasi her.Ankern war aufgrund der Wassertiefe von fast 60m eher nicht drin, also AUgen zu und durch. Den anderen um uns herum ging es auch nicht besser. Zu´den anderen um uns herum: das Feld bestand fast nur aus Schiffen der nächstgrößeren Klasse SZ, also IRC TP52 u.ä. mit sportlichen Rennwerten.Gerade bei der leichtwindigen Kreuz konnten wir die Schiffe erstaunlich gut halten..von unserer Klasse hatten wir alle achteraus gelassen.

Mitterlweile hat sich ein Südsüdwest mit 8-14kn durgesetzt und wir haben in ca. 30nm Start Point querab. Derzeit noch 100nm bis Lands End. Dann biegen wir ab auf die 170nm durch die keltische See zum Fatsnet Rock. Wenn alles gut geht, sollten wir heute Nacht dort ankommen bei Lands End ankommen. Da wir uns auf ein sehr spartanisches Bekleidungsprogramm geeinigt haben, ist es recht angenehm zu segeln. Es fliegen kaum Sachen herum und man kann sich frei bewegen. Dafür sind wir modisch etwas eingeschränkt. Landfein ist in Plymouth nicht drin denn die zugehörigen Assecoires liegen in Hamble. Duschgel gibts auch nicht allzuviel.

Die weiteren Aussichten lassen auch nicht von schönen Spirittenträumen....Es wird wohl bis zum Felsen eher eine Kreuz werden....und dann soll das Licht ausgehen.Prima...Das diesjährige Fastnet scheint also das genaue Gegenteil vom 2007er zu werden.Aber noch kann ja viel passieren.

An Bord fahren wir einen 4stündigen Wachrythmus mit 5er Wachen. Dabei wechselt sich alle zwei Stunden einer 3er bzw. 2er Gruppe ab. Sören und Max sind die beiden Wachführer und Matthias und Jan kümmern sich um Navigation und Wetter. Dazu habe die beiden ausgiebige Wetter ubnd Tideninformationen in einem Roadbook zusammengestellt damit wir unnötige Gegenstromsituationen vermeiden.An der Nummer bei Bill of Portland führte leider kein Weg vorbei.

Die weitere Crew besteht aus Julian, Katrin, Annabelle, Johan , Hannes und Eike. Alles in allem also eine junge motivierte Truppe.

Jetzt gerade kommt die Sonne raus....und nur noch 93nm bis Land End.

Es grüßt

Torsten und Crew