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Die Qual der Wahl

Die ersten 24 Stunden des Caribbean 600 waren anstrengender, als man hinter dem Begriff "Karibiksegeln" vermutet

Topmotiviert liefen wir gestern aus English Harbor aus und reihten uns in die Schlange vor dem Safety Gate ein, von dort wurde Crew- und Schwimmwestenanzahl kontrolliert. Mit 20-25 Knoten Wind ging es nach kurzer Startverschiebung dann über die Linie, kein Traumstart, aber immerhin nicht zu früh.

Die Entscheidungen begannen sofort: Jacke für den Schauer oder nicht? G4 oder G5? Erstes oder zweites Reff im Groß? Wir entschieden ja, G4 und 2. Bis Green Island gab es eine spannende Kreuz mit vielen Konkurrenten in Sichtweite, darauf folgte der erste Reechgang nach Norden. In Böen 35 Knoten Wind erleichterten uns die Entscheidung, unter G4 weiterzufahren. Richtung Nevis konnten wir etwas tiefer fahren, was die nächste Entscheidung erforderte: trotz der Squalls unter A4? Antwort: ja. Bis ein Squall aufzog und wir den Kite sicherheitshalber bargen, um Segelschäden zu vermeiden. Es folgte nervenaufreibendes Downwind-gegeige unter Groß. Entschädigt wurden wir auf dem Leg nach Saba mit JibTop und der G5 als Staysail. Unser Skipper behauptet, dass der Rauchgeruch in Lee der Insel von Vulkanaktivität herrührt, die Crew stimmte mehrheitlich für Müllverbrennung.

Die Kreuz nach St Barth war nass, dunkel, laut und mit viel Welle gegenan. Wir hielten uns links und segelten in den Stromschatten der Insel, für Geschwindigkeit und gegen Schleudertrauma der Crew unter Deck.

Für die 15 Meilen nach Sint Maarten entschieden wir uns gegen den A3, da die letzte Nacht allen viel Kraft kostete und die nächsten 36 Stunden sicherlich auch kein Zuckerschlecken werden. Torben verlangt den Hinweis, wir würden uns auf die anstehende Kreuz im Anguilla Channel freuen. Er sollte jetzt wohl wirklich in die Koje gehen...

Viele Grüsse

Die Haspa-Crew