Die Haspa Hamburg auf dem Weg von Edinburgh nach Kiel!
Da wir leider über lange Strecken kein Internet an Bord hatten war die Berichterstattung ein bisschen mau… Jetzt folgt ein kleiner Einblick in die Geschehnisse an Bord!
Als die Crew Samstagabend vollständig in Edinburgh an Bord eingetroffen war konnte es am Sonntag mit der Schleusung auf die große Nordsee losgehen! Nachdem der Skipper wegen Überschneidung von Schleusung und Skippersitzung mit leichter Verspätung an Bord gekommen war ging es richtig los. Fürs Foto gab es noch einem kurzen Up-and Down Kurs, dann konnten wir die Reise Richtung Kiel unter Genacker antreten! Die erste Nacht war schön aber relativ ereignislos, sprich es war eine ruhige und entspannte Überfahrt mit ein paar Segelwechseln, viel grindern und noch mehr gutem Essen. Im Skagerak erwartete uns viel Wind und mit der Zeit baute sich auch die entsprechende Welle zum schnellen Segeln auf! Den Tag über haben wir mit dem Wachsystem ausgesetzt, denn es wurden alle Hände an Deck gebraucht! Bei ca. 30 Knoten Wind und (nach der Formel geschätzte Wellenhöhe geteilt durch 2 berechneten) ca. 2 Meter Welle ging es dann mit unserem A5 weiter Richtung Dänemark.
11 Leute arbeiten angestrengt bis sie glauben gleichzeitig auf die Logge schauen zu müssen, um die Früchte Ihrer Arbeit sehen zu können. Das läuft dann so:… 18 Knoten Fahrt!!! Alle freuen sich! 20 Knoten Fahrt. Alle Jubeln und feiern!!! Bei 22 Knoten werden wir übermütig und setzen uns 24 Knoten als nächstes Ziel. Daraus folgt dann, dass sich bei 21 Knoten Wellensurfen keiner mehr wirklich freuen kann! Aus der Navi hört man: "Leute Ihr fahrt 21 Knoten und keiner freut sich mehr??" Gute Frage und ja klar wir freuen uns alle aber wir haben noch was vor!
Eine Welle kommt und das Boot beschleunigt innerhalb von Sekunden von 10 auf 20 Knoten (ein unvorstellbares und unbeschreibliches Gefühl) diese Welle surfen wir mit 22 Knoten bis unser Genacker-Trimmer die nächste Welle sieht und noch einmal auf eine sehr motivierende Art den Grindern zu verstehen gibt sie sollen sich ordentlich ins Zeug legen…
Grindern, Großsegel dicht kurbeln, ein bisschen schreien und sich freuen! Später kommen wir mit einem hervorragenden Rudergänger auf 24,1 Knoten!!!! Die Freude an Bord ist unbeschreiblich und die Frage ob wir es auf 25 Knoten schaffen ist wohl auch da… Aber in diesem Fall muss man sagen auch der schönste Tag mit Top-Bedingungen geht einmal zu Ende und wir wollen noch eine Regatta segeln. Also müssen wir bevor wir die 25 Knoten erreichen, anluven; der Genacker kommt runter und das Schiff läuft auch noch mit der Genua 4 , Großsegel und ein bisschen Welle 22 Knoten… Wir freuen uns also weiter über ein tolles Segelgefühl …
Weiter geht’s Richtung Kiel, weniger spektakulär aber immer noch mit dem Grinsen auf dem Gesicht zu wissen das wir unglaublich schnell waren ;-) Wir hoffen jetzt auf das Videomaterial und tolle Bilder die uns immer daran erinnern werden! Für viele von uns war es der schnellste Bootsspeed, den sie bisher erreicht haben!
Mit der Ankündigung aus Kiel von Regen und viel Wind von vorne, bereiten wir aufs Reffen vor. Mit den 22 Knoten Wind von vorne kommt unter Deck ein bisschen Weltuntergangsstimmung auf. Es knallt, es ist laut, an Deck müssen sich die Crewmitglieder anbrüllen um sich zu verständigen, manchmal kommt ein bisschen Gischt an unter Deck und der Wind heult. Trotzdem ist alles gut und die Haspa läuft stetig dem Ziel entgegen.
Kiel Leuchtturm!
Nach Zieldurchgang segeln wir in den BKYC und genießen ein kühles wohl verdientes Bier! Zum Abschluss der Regatta grillen wir am Freitag und unterhalten uns mit den anderen Crews.
So viel steht fest, dieser Törn wird uns für lange lange Zeit im Gedächtnis bleiben.
Wir danken unserem Skipper Chriggel und hoffen bald wieder solche tollen Bedingungen vorfinden zu dürfen um unser Date mit den 25 Knoten noch einmal nachholen zu können ;)
Immer noch mit einem Grinsen auf dem Gesicht eure ASV Offshore Challenge Crew:
Chriggel, Jan, Conrad, Max, Arne, Timm, Lorenz, Kristin, Lina, Chrissi und Jule