Day Off in St. Malo
„The Day Off”
Wer glaubt, dass ein Ruhetag auf der “Broader View Hamburg” gleichzusetzen ist mit „Füße hoch“ wäre hier definitiv mit dieser Ansicht falsch gewickelt. Ruhetag auf dem Schiff bedeutet kurz und einfach, dass das Schiff sich in einer stabilen Lage befindet und jetzt die volle Aufmerksamkeit für die ausstehenden Reparaturarbeiten und Pflegearbeiten von der Crew abverlangt. Diese Liste ist meistens lang und spannend zu lesen und jeder darf, kann oder sollte da mitmachen. So war es nach dem opulenten französischen Frühstück unter der Führung von Katrin besprochen und kurzerhand ausgeführt worden. Die Sturmschäden wurden behoben darunter auch Halterungen (Gasflasche, Schottaschen, Griffe... usw.) wieder mit mit Sikaflex oder Epoxy befestigt. Unter Deck wurde „Klar Schiff“ gemacht. Wäsche wurde gesammelt und gewaschen. Alles verlief schnell, denn es wurde ohne Unterlass gemeinsam angepackt – Teamarbeit halt.
Gegen Mittag verabschiedeten wir Volker mit seinem Sohn Leonhard „Lenny“, die ihre Heimreise antreten mussten. An dieser Stelle möchte sich die verbleibende Crew nochmal hier in aller Form bei den beiden bedanken für die gemeinsam durchstanden Segeltage, wobei „Sturmsegeln“ hier groß geschrieben wird. Und Lenny mit seinen 15 Jahren hier auf diesem Schiff seinen Einstand als Segler mit Windstärke 8 feiern durfte. „Hut ab Lenny“, das bleibt uns allen im Gedächtnis und in guter Erinnerung.
Gegen 15 Uhr wurden die getrockneten Segel eingerollt und wir hatten Zeit zur freien Verfügung. Wir alle entschieden uns für eine Erkundungstour durch St. Malo und versuchten, sämtliche Interessen unter einen Hut zu packen. Blickt man auf St. Malo, erkennt man sofort den Festungscharakter dieser Stadt. Die Häuser sind dunkel, die Mauern sind stark und alles ist darauf ausgerichtet Wind und Wetter zu trotzen. Durchschreitet man die mächtigen Tore, zeigt sich St. Malo von seiner besten Seite und überraschte uns mit seinen belebten Straßen und bretonischem Charme. Die Geschichte der Stadt ist sehr bewegt und wert, bei Wikipedia nachgelesen zu werden.
Die Zeit verging wie im Flug und das Abendessen stand an. Unsere beiden Navigatoren Dirk und Felix (halbindisches Tanzbärchen) positionierten unsere beiden Leichtbaugrills an der richtigen Stelle – auf der Hafenmauer, sehr zur Freude der Passanten. Es wurde ordentlich aufgelegt und im Cockpit getafelt. Nach dem Essen wurde ein Teamfoto-Shooting an der Hafenmole anberaumt und Crewoutfit zur Pflicht. Der einsetzende Sonnenuntergang bei wolkenlosem Himmel über dem Meer bot ein spektakuläres Bild. Unsere Wachführerin Neele, zugleich Bord-Fotografin, nutzte die Gelegenheit, das Team in Szene zu setzen. Auf dem Rückweg erübrigte sich die Frage, wo sich die beste Eisdiele befindet. Die Länge der Warteschlange war das beste Entscheidungskriterium. 2 Kugeln Eis für 5 Euro – das schmeckt.
Mit den besten Grüßen,
Katrin, Neele, Dirk, Hendrik, Felix, Jan, Leonard, Thomas und Oliver