Broader View Hamburg rund Færder Fyr
Es war uns mal wieder ein Fest - eine großartig organisierte Wettfahrt! Der KNS ließ mitten in Oslo starten und schickte uns in drei Gruppen über die Linie. Und dann unter Spi den Oslofjord runter. Als die viertschnellste Yacht des Feldes kamen wir bei flauen Winden grad in den Fahrwasserengen gut auf die vor uns gestarteten Schiffe auf, es gab das übliche Knäuel und taktisch kluge Entwirrspielchen. Mit einer Halse nach der anderen aus der Stadt raus, schlichen wir uns in der Enge von Drøbak mit der langen Broader View Hamburg vornehm und mit guter Fahrt im Schiff auf der meteorologisch richtigen Seite an einer ganzen Reihe von Booten aus unserem Startfeld vorbei. Richtung Færder Fyr, der südlichsten Bahnmarke, frischte der Wind auf. Die Laune der Crew war schon vorher gut und stieg stetig. Bei der Wahl der Segel machten wir keine Kompromisse. Unser Vorschiffs-Team kam wegen der häufigen Segelwechsel kaum zum sitzen auf der Kante. Bei den Shiften war Teamwork angesagt, jeder Handgriff saß, trotz triefend nasser Handschuhe. Die ständige Berieselung von oben war von höchst unterschiedlicher Intensität, sehr erbaulich. Mit sauber eingestellten Segeln knackten wir im Power-Reach mit der G4 easy die 10 Knoten-Marke und nahmen uns weiter einen Mitbewerber nach dem anderen vor. Færder Fyr wurde im Morgengrauen gerundet – und dann unter Gennaker ab in die Schären. Im Cockpit Freudenschreie wegen der guten Performance. Nach zwei weiteren Stunden fegten wir mit unserem größten Gennaker zur Freude der Zuschauer über die Ziellinie vor Tønsberg. Ein erstes Wiedersehen mit den Konkurrenten gab es schon vor dem Hafen im Wartemodus mit gut 100 Schiffen vor der Klappbrücke. An der Pier lagen die 680 teilnehmenden Schiffe in gemütlichen Päckchen und endlich zeigte sich auch die Sonne. Das für Teilnehmer und Locals organisierte Musikfestival sorgte am Abend für Stimmung und endete für unseren Geschmack um 23 Uhr viel zu früh. Wir bekamen sehr netten Besuch von unserem Freund Frédéric vom DNV GL, der dieses Jahr mit eigener J 80-Crew segelte. Er hatte uns vom gemeinsamen Segeln im letzten Jahr in guter Erinnerung und wir freuten uns riesig über das Wiedersehen. Zusammen wurde diese vom Wetter her außergewöhnliche Færdern-Regatta detailliert analysiert. Punkt 8 Uhr gingen wir als erstes Schiff wieder unter der Brücke durch in den Fjord zurück nach Oslo. Und nun müssen wir uns leider vom lieb gewonnenen Panorama im Stadthafen Aker Brygge verabschieden, um die Broader View Hamburg zur nächsten großen Regatta zu überführen. Die Kieler Woche startet für eine neue Crew schon nächstes Wochenende. Wir danken hier ganz herzlich unseren Sponsoren, die uns einmal mehr mit einem für diesen Wettbewerb vor ihrer Haustür gut ausgestatteten Schiff starten ließen.
Georg mit Alexander, Alex, Christian, Frank, Juliane, Maximilian, Ole, Svenja und Simone