Bericht 6 bis 8
Gegen Abend zog dann ein beeindruckendes Wetterleuchten auf und der Wind
fing an zu schwinden. Wir wechselten auf die G 3.5 und Jan, der zu der Zeit
an der Großschot saß, wurde Opfer eines hinterhältigen Attentat, verübt
durch einen Fliegenden Fisch, der ihn am Kopf traf (er ist wohlauf und ab
jetzt der Jäger in der Truppe!). Kurz darauf fanden wir dann unter der
frisch gepackten G 4.5 noch einen der Sorte, was die Vermutung nahelegt,
dass die Fliegenden Fische eventuell etwas suizid gefährdet sind... oder
aber dass die Fische ihre Artgenossen gerne auf Schiffen beerdigen. Wir
werden das weiter beobachten. Auf jeden Fall haben wir allen bisher
gelandeten Fischen die Freiheit geschenkt und noch keinen in die Pfanne
gehauen! Übrigens, Wetterleuchten und Gewitter - gar nicht so weit von
einander entfernt, denn letzteres beglückte uns auch noch später in der
Nacht. Uns ist aber nichts passiert, wir konnten frühzeitig sichten und
ausweichen!
Sonntag Morgen war dann sehr ruhig, mit Wind von 0-10 kn und Sonne satt.
Barfussroute wie sie im Buche steht. Liebevoll geweckt mit einem kleinen
Adventsschokisnack sind bei den Bedingungen dann schnell alle wach und
draußen auf der Kante! Schlafsäcke, (Helmsklammes-) Ölzeug und Kopfkissen
werden gelüftet und getrocknet und die ruhige Minute wird von fast allen
mal wieder für eine Duschs-Session mit unserem eigens dafür erworbenen
Salzwassershampoo genützt. Pünklich zur Überquerung des 40sten Längengrades, und somit unserem Bergfest, sind also alle sauber, duftig und happy, dass wir unser eiskaltes Heinicken genießen durften - AWESOME!
Als uns eine Stunde später die Flaute einholte führte der verordnete
Leetrimm dann zu recht amüsanten Kantengesprächen, so dass wir hoffen am
Ende der Reise mit einer colorierten Zeichnung des allseits bekannten
Hühner-Hais und der dazugehörigen Evolutionskette aufzuwarten! Zoologen sind offensichtlich nicht an Bord!
Der Wind kehrte Gott sei dank recht schnell zurück und mit ihm, die uns
allen nun schon bekannten Squalls. Aktuell bewegen uns allerdings bei
ruhigen 16 kn Wind und 8-9 kn Speed unter Jib Top und vollem Groß direkt in
Richtung Ziel - St. Lucia wir kommen!
Viele liebe Grüße an alle daheimgebliebenen, Georg und die Crew