Bericht 5 / Etappe 5 Gdansk - Rönne/Bornholm
Norddeutsche Vermögen Hamburg
54° 54´928 N 014° 00´ 791 E - auf dem Weg von Bornholm nach Kiel
Einen wunderschönen guten Tag von der SY Norddeutsche Vermögen Hamburg!!
Momentan düsen wir mit 12 kn unter Gennaker von Bornholm nach Kiel, um die Norddeutsche Vermögen Hamburg schnellstmöglich an die nachfolgende Crew zu übergeben. Die muss den Racer rechtzeitig zur Cowes-Maidera Regatta an den Start nach England bringen. Das geniale Segelwetter entschädigt uns vollkommen für die deshalb verpasste BSC Abschiedsfeier. Dort werden wir heute Abend sicherlich angemessen von den bereits von Bord gegangenen Robert und Leo vertreten, die sich über eine immense Anzahl an Getränkegutscheinen freuen.
Hinter uns liegt eine nervenaufreibende Etappe: Nach dem kurzen Zwischenstopp in Danzig machte sich langsam eine Abschiedsstimmung breit.
Nur noch eine Etappe durften wir gemeinsam bestreiten, welche noch einmal alles von uns abverlangte.
Nach einer Startverschiebung wegen Windmangel hatte die Wettfahrtleitung nach 30 Minuten Mitleid mit uns Seglern und schickte uns schließlich auf den in der Bucht von Danzig leicht verkürzten Kurs. Bei anfangs etwa 5 kn Wind schlich die Norddeutsche Vermögen Hamburg mit 6 kn Boatspeed und freiem Wind über die Startlinie und begab sich in Angriffsposition. An der Kreuz frischte der Wind langsam auf 14 kn auf und uns gelang es die "Guts n Glory" und ebenso die "Daneburry" - beide Rogers 46 - zu decken. Immer an der 5m Linie der polnischen Küste kreuzten wir in einer 5er Gruppe, bestehend aus den drei Rogers 46, der Essex Girl und der Scho-ka-kola (sogar zwischen Badenden!) gen Bornholm. Unser taktischer Plan zunächst an der Küste zu bleiben erlaubte es uns gegen Abend endlich etwas abfallen und den Gennaker ziehen. Mit immer weniger werdendem Wind drehten wir uns dann später ca. 1 Stunde im Kreis und unsere Geduld wurde erstmalig auf dieser Etappe auf eine harte Probe gestellt. Bis dahin konnten wir noch zwei der drei Rogers 46 im Schach halten. In der Nacht nahm der Wind langsam wieder zu, die Laune an
Bord verbesserte sich schlagartig und die Karten wurden neu gemischt. Wenn wir gewusst hätten, was uns vor Bornholm erwarten sollte, hätten wir mit der kleinen Flaute am Vorabend nur allzu gern getauscht. Unsere direkten Konkurrenten hatten in der Nacht eher gehalst und konnten so den folgenden Winddreher für sich voll nutzen und den Weg abkürzen. Diese liefen dann auch mit der letzten Brise in den Hafen von Rönne während wir mindestens 3 Stunden bei brüllender Hitze nur etwa 3 Meilen vor unserem Ziel auf Bornholm in Öl lagen. Wäre es doch nur allen Regattateilnehmern so gegangen, aber woher kam der später zunehmender Wind? Natürlich von hinten und mit ihm anderen Boote! Schließlich endete die letzte Wettfahrt des BSC mit einem Zieleinlauf so wie der größte Teil der Regatta: Mit strahlendem Sonnenschein und leichten Winden.
Die Crew der SY Norddeutsche Vermögen Hamburg,
Volker, Jan, Jasmin, Annabelle, Katrin, Robert, Phillip, Lasse, Leo, Paul und Dirk