Bericht 2 / Etappe 2 Karlskrona - Klaipeda
Norddeutsche Vermögen Hamburg55° 42´229 N 021° 07´ 41 E - Klaipeda (Litauen)Ein sonniges Hallo an alle Daheimgebliebenen!
Nach einer exzessiven Nachtruhe, in der wir unser gesamtes Schlafdefizit ausgeglichen haben, siegte die Neugierde und erste Crewmitglieder machten sich auf, um das Städtchen zu erobern. Nach einem kurzen Fußmarsch bergauf und bergab, einer Erholungspause auf einer Schäre und dem Einkauf für das Abendessen - ja, es gab einmal keine Nudeln á la Miracoli - kam alles, wie es kommen musste: Frisch gestärkt, fiel eine Welle an Bordpartywilligen über die NV her.
Am darauffolgenden Morgen machten wir uns mit einem Einkaufswagen auf zum leidigen Einkauf für die nächste Etappe und bereiteten uns dann auf die Siegerehrung vor. Im Gegensatz zu den vorangehenden Tagen hieß es nun früh aufstehen, denn bereits um 11.00 Uhr sollte die Auslaufparade stattfinden. Frühstücken, Steuermannsbesprechung, Schiff seeklar machen, Henriette, die uns hier verlassen musste, verabschieden und los gings..
Bei Sonne und 3 Windstärken starteten wir, dieses Mal als erste Gruppe mit nur 9 Booten. Im Anschluss an eine spannende Startkreuz zwischen den Schären und zahlreichen Fischern konnten wir bald abfallen und den Gennaker ziehen. Hier legte nun Jan den ersten Highspeedrekord mit 10,5 kn vor, der jedoch erst einmal unangetastet blieb.
Im Gegensatz zu vielen anderen Booten unserer Gruppe fuhren wir nun, nach einem Wechsel auf den leichten Spinnaker, annähernd auf direktem Kurs nach Klaipeda, während unsere Konkurrenz einen Nord- bzw. Südbogen fuhr.
Nach und nach machte uns immer stärker werdender Windmangel das Leben schwer und forderte in der Nacht unsere gesamte Konzentration. Hatten wir uns kurz nach dem Start noch über 10 kn gefreut, brach der Jubel in der Tiefphase des Hochs Volker bereits bei 0,2 kn los. In den frühen Morgenstunden war es dann endlich wieder soweit. Bei 5 kn Windspeed begann die Norddeutsche Vermögen Hamburg zu laufen und bei den Crewmitgliedern war wieder ein Strahlen auf den müden Gesichtern zu vernehmen. Der Wind drehte immer weiter und frischte dabei bis auf 20 kn auf, was für die Crew verschiedene Segelwechsel bedeutete. Mit der Genua 3 und dem ersten Reff segelten wir dann bei 9 - 10 kn Boatsspeed unserem Ziel entgegen. Die Steuerleute versuchten sich und Jan´s vorgelegten Highspeedrekord dieser Etappe zu übertreffen. Paul eröffnete den Wettbewerb mit 10,5 kn und wurde von Katrin mit 10,7 kn übertroffen, die sich in Klaipeda über ein "Freibier" freuen darf.
Das erste Ranking, das uns an Bord erreichte, sorgte für Ernüchterung, denn ein extremer Südbogen hat sich im Nachhinein als bessere Strategie erwiesen. Mit der Inschallah und mal wieder Black Jack im Nacken überquerten wir gegen 17.00 Uhr die Ziellinie. Nach so einer abwechslungsreichen und nervenaufreibenden Etappe freuten wir uns über die freundliche Begrüßung in Klaipeda und sind gespannt, was uns hier erwartet.
Immer noch sonnige Grüße von der Norddeutschen Vermögen Hamburg Im Namen der Crew Paul Casdorff und Katrin Hilbert